Fakten über Agnes

Mündliche Überlieferung ihres Verbleibes

Zuerst der Beginn: sie solle von einem Juden, mit dem sie als Anwaltsgehilfin bei ihm in Wien arbeitete, schwanger geworden sein. Da er eine Familie hatte, hätte er nicht zu ihr und seinem Kind stehen wollen, aber anonym soviel Geld auf der Bank hinterlassen haben, dass das Kind eine Schulausbildung abschließen, einen Beruf erlernen, ein Haus bauen und eine Familie gründen könne.

 

Nach der Geburt solle Agnes zu ihren ausgewanderten Brüdern in die USA ausgewandert sein, um ein neues Leben zu beginnen.

 

Ist das jedoch möglich gewesen? Schauen wir uns die Fakten an:

Agnes' Geburt

Sie wurde am 16.04.1884 im Elternhaus ihrer Mutter, Agnes Sowa, in Hohenau geboren.

Sie war das dritte Kind von elf Geschwistern.

 

Ihre Eltern, Josef Doschek (1850-1927) und Agnes, geb. Sowa, (1856-1932), heirateten am 24.02.1879 in Hohenau. Ihr erstes Kind kam als eheliches zur Welt:

  • Maria (*16.12.1879 - )
  • Juliana (*04.05.1882 in Hohenau, +25.06.1886 in )
  • Agnes (*18.04.1884 in Hohenau - verschollen)
  • Josef (*04.07.1886 in Hohenau - )
  • Sofia (*05.1888 in - + 04.1889)
  • Juliana (* .04.1889 - +)
  • Leopoldine (* 11.1891 - + 1973)
  • Johann (* 06.1894 - + )
  • Amalia (* 02.1900 - +)
  • Hedwig (* 1908 - + )

Ihre Zeit in Wien

Zurückgerechnet wurde sie im Juni 1906 mit ihrem unehelichen Sohn Hugo schwanger. Der Kindsvater ist unbekannt. Sie wohnte - wie damals üblich - bis zu Geburt arbeitete als Magd.

 

Am 17.03.1907 gebar sie Hugo im Alservorstadt Krankenhaus in Wien.

Ebenso war es damals üblich, dass eine Frau, die in diesem Krankenhaus ein uneheliches Kinder zur Welt brachte, weiterhin noch einige Zeit in dem Haushalt weiter arbeiteten, die sie vor der Geburt aufnahmen.

 

Jedoch wurde sie zuletzt am 25.12.1911 gesehen, Jahre später wurde sie gerichtlich für verschollen erklärt.

Transkription:

 

Agnes Doschek.

 

47 T 112/29. Agnes Doschek, geb. 18. April 1884 in

Hohenau, Bezirk Gänserndorf, Niederösterreich, als ehe-

liche Tochter des Josef Doschek und der Agnes geb. Sowa

geboren, römisch-katholisch, nach Ringelsdorf, Bezirk

Gänserndorf, Niederösterreich, zuständig, ledig, Haus-

gehilfin, zuletzt in Wien, 18. Bez., Haizingergasse 18,

von da am 25. Dezemer 1911 ohne weitere Angabe ab-

gemeldet, ist seither verschollen.

 

Da hirnach anzunehmen ist, dass die gesetzliche Ver-

mutung des Todes im Sinne des § 24, Z l, a, b, G.B...(???)

eintreten wird, wird auf Ansuchen des Sohnes der Ver-

schollenen Herrn Hugo Doschek, Hilfsarbeiters in Rin-

gelsdorf Nr. 134, das Verfahren zur Todeserklärung

eingeleitet und die Aufforderung erlassen, dem Gerichte

Nachricht über die Vermißte zu geben.

 

Agnes Doschek wird aufgefordert, vor dem ge-

fertigten Gerichte zu erscheinen oder auf andere Weise

von sich Nachricht zu geben.

 

Nach dem 31. Dezember 1930 wird das Gericht auf

neuerliches Ansuchen über die Todeserklärung entscheiden.

 

Landesgericht für Z. R. E, Abt. 47, Wien, am 12. November 1929.

 

Suche:

  • Lercher in Dornstetten, Kaufbeuren
  • Jocher in Epfach

Cold Case: Agnes Doschek

 

Fotos der Gräber von

  • Doschek (Peißenberg)
  • Widmann (Landsberg, Thaining)
  • Jocher (Epfach, Hohenpeißenberg, Peiting)
  • Lercher (Asch, Dornstetten, Peißenberg)