Das Wappen Peißenbergs besteht aus gekreuztem Schlägel und Eisen mit goldenem Stiel, Werkzeuge, die früher im Bergbau verwendet wurden und die die Bergwerkstradition darstellen. Außerdem zeigt es drei goldene Bienen, die auf die früher im Gemeindegebiet sehr verbreitete Bienenzucht hinweisen. Ferner symbolisieren sie den Fleiß der Bergmänner und der Bevölkerung. Das Wappen hat einen schwarzen Hintergrund. Er steht für die Pechkohle und ihre hohe Bedeutung für die Entwicklung der Gemeinde in der Vergangenheit. [mehr]
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Der Begriff Peißenberg hat mehrere Bedeutungen:
Personen als Namensträger:
Burgherren der Burgen am Hohen Peißenberg, nannten sich einst von Peißenberg
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Peißenberg liegt in der Mitte des Pfaffenwinkels im Alpenvorland, zwischen dem „Hohen Peißenberg“ und dem Guggenberg, am linken Ammerufer. Die Gegend ist ländlich geprägt.
Peißenberg befindet sich am Übergang der Vorlandmolasse zur Faltenmolasse. Die sogenannte Peißenberger Schuppe (ehem. als Mulde bezeichnet) bildet von Norden her kommend den ersten geologisch markanten Bereich der Faltenmolasse im Raum Peißenberg. Weiter südlich folgt die Rottenbucher Mulde. In den steil einfallenden Mulden- bzw. Schuppenschenkeln kommen auch die ursprünglich tiefer gelegenen, kohleführenden Schichten recht nah bis an die Erdoberfläche heran, was den Abbau der Kohle dort ermöglicht hat. Der Hohe Peißenberg befindet sich am südlichsten Teil der Vorlandmolasse, deren Schichten dort steil nach oben aufgerichtet wurden (Aufgerichtete Molasse). Sowohl die Ablagerung der Schichten, als auch deren spätere Auffaltung fand im Zeitalter des Tertiärs statt. Unterhalb der Molassegesteine werden in den Malmkalken große Thermalwasservorkommen vermutet, die geothermisch genutzt werden könnten. Die tertiären Schichten werden nach oben hin von unterschiedlich mächtigen quartären Schichten (vor allem Schotter & Moräne) überlagert.
Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn beginnend im Norden: Wessobrunn (Ortsteile Forst und Paterzell), Polling, Oberhausen, Böbing und Hohenpeißenberg.
Das Klima in Peißenberg ist relativ kühl, mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 7,5 °C. Der Durchschnittsniederschlag ist 1200 mm. Die niederschlagsreichsten Monate sind Juni und Juli, wobei auch im Januar ein hoher Wert registriert wird. Dieser verteilt sich auf ungefähr 160 Tage, während der Hälfte dieser Tage fällt Schnee.
1999 hatte die Ammer Hochwasser. Außer wenigen vollgelaufenen Kellern war im Ort selber nichts passiert. Der Campingplatz nahe der Kläranlage wurde jedoch komplett überschwemmt.
Im August 2005 kam das nächste Hochwasser. Auch dieses Mal konnte der Damm dank seiner Erhöhung nach 1999 den Ort retten. Jedoch wurde eine noch nicht fertig gestellte Brücke für die Umgehungsstraße von den sich aufstauenden Baumstämmen zerstört – auch ein gezielt eingeleiteter Dammbruch konnte dies nicht verhindern. Während der Monate Juni und Juli durfte an der Brücke aufgrund von Hochwasserschutzmaßnahmen nicht gebaut werden. Zu dieser Zeit hatte die Ammer allerdings Niedrigwasser. Als die Bauarbeiten im August wieder aufgenommen wurden, ereignete sich das Hochwasser. Auch 2005 wurde der Campingplatz schwer in Mitleidenschaft gezogen.
Älteste Funde menschlicher Aktivität auf Peißenberger Gebiet stammen aus Bronzezeit und Hallstattzeit. Es gab auch Münzfunde aus der Römerzeit und aus der Merowingerzeit stammen Reihengräber. Erste schriftliche Erwähnungen stammen aus dem 11. Jahrhundert, unter anderem aus Aufzeichnungen des Klosters Benediktbeuern, das seit dem 10. Jahrhundert hier Besitzungen hatte. Wichtiges Ereignis war der Titel Kurort für den Nordwestteil des Ortes, damals Sulz, das damit zu Bad Sulz wurde.
Der Ort gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Rauhenlechsberg des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Die Gemeinde Unterpeißenberg wurde am 1. März 1919 amtlich in Peißenberg umbenannt und zum Markt ernannt.
Im frühen 19. Jahrhundert mit wurde dem systematischen Abbau von Pechkohle am Hohen Peißenberg begonnen. Die Vorkommen waren seit etwa 1580 bekannt, als ein Hirtenjunge ein Lagerfeuer machen wollte und plötzlich der ganze Boden in Brand geriet. Durch die sich stärker entwickelnde Kohlennachfrage, im Zuge der Industrialisierung wurden die Bodenschätze für den Abbau immer interessanter. In der Folge entwickelte sich Peißenberg zu einem Bergwerksdorf, heute noch sichtbar an den vielen Stollen und an neuer und alter Bergehalde. Es wird angenommen, dass durch den Bergbau die Kur-Quelle von Bad Sulz versiegte, das deswegen es den Kurortstatus verlor. Rund 3.500 Menschen hatten in der Spitze im Bergwerk Peißenberg ihren Arbeitsplatz.
Ab 1927 wurde das Bergwerk durch die BHS betrieben. Im Dezember 1919 kamen 15 Bergleute bei Explosionen im Bergwerk Peißenberg zu Tode. Der Bergbau wurde, obwohl seinerzeit auf dem modernsten Stand der Technik befindlich, zunächst 1966 an den Standorten Hausham und Penzberg eingestellt und schließlich 1971 auch in Peißenberg aufgegeben. Um nach der Schließung des Bergwerks den Bergleuten gezielt neue Arbeitsplätze zu verschaffen, wurden damals in Peißenberg Fertigungsstandorte und Firmen angesiedelt. Der Ort hält die Erinnerung an die Ära des Bergbaues wach, unter anderem durch die Einrichtung des Bergbaumuseums.
Im Zweiten Weltkrieg gab es einen Luftangriff auf Peißenberg, der wahrscheinlich das Bergwerk hätte treffen sollen, stattdessen wurden Gebäude in der Maistraße getroffen und es gab Tote.
Am 1. Januar 1978 wurden Gebietsteile der aufgelösten Gemeinde Ammerhöfe mit damals etwa 600 Einwohnern eingegliedert.
Mit über 8500 Mitgliedern der Römisch-Katholischen Kirche sind fast 70 % der Bevölkerung katholisch. Knapp 1500 sind evangelisch. Der Rest ist konfessionslos oder gehört einer anderen Religionsgruppe an.
Die bedeutendsten Kirchengemeinden sind St. Johann im Nordteil, St. Barbara im Südteil und die evangelisch-lutherische Gemeinde.
Amtszeit - Bürgermeister(in) - Partei
Die Bahnhöfe Peißenbergs, Peißenberg und Peißenberg Nord, liegen an der Strecke Schongau - Peiting – Weilheim, die über Geltendorf weiter nach Augsburg führt. Die Strecke war ehemals aufgrund des Bergwerkes in Richtung Weilheim elektrifiziert, die Oberleitungen wurden aber nach Aufgabe der Förderung abmontiert, da die Bahn sie nicht sanieren wollte.
Durch den Ortskern führt die B 472 von Irschenberg nach Marktoberdorf. Im Dezember 2008 wurde, zur Entlastung des Ortes, eine Umgehungsstraße eröffnet, die südlich und östlich an der Marktgemeinde vorbeiführt. Nicht weit im Osten, bei Huglfing, führt die B 2 (München – Garmisch-Partenkirchen) vorbei. Die Autobahnanschlussstelle liegt bei Sindelsdorf, ungefähr 30 km im Osten der Gemeinde.
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Folgende Bildungseinrichtungen gibt es in der Gemeinde:
Peißenberg besitzt eine Sportanlage mit einem Fußballstadion, zwei Turnhallen und zwei Trainingsplätzen. Außerdem gibt es das beheizte Freizeitbad „Rigi Rutsch´n“, das im Sommer sehr viele Gäste anzieht. Der Campingplatz an der Ammer, sowie die Ammer selbst, sind ebenfalls beliebt zum Schwimmen. Dazu verfügt Peißenberg über ein Eisstadion, in dem im Winter die Eishockeymannschaften des TSV Peißenberg, im Sommer die Rolling Bears und die Weilheim Streetkings spielen. Bedeutende Vereine sind der Sportverein TSV Peißenberg und der Schützenverein VSG Peißenberg.
Seit 1986 unterhält Peißenberg eine Partnerschaft mit der französischen Gemeinde St. Brévin Les Pins. Sie liegt an der französischen Atlantikküste, direkt an der Loire-Mündung und damit ca. 1300 km entfernt. Des Weiteren existiert eine inoffizielle Partnerschaft mit Apremont, einem Dorf in Savoyen, durch die seit 1980 bestehenden Austausche.
Die Gemeinde hat zwei größere Teile: Nord („Dorf“) und Süd („Wörth“) die durch Bergehalde getrennt sind. Außerdem sind St. Georg und die Peißenberger Ammerhöfe Teile des Gemeindegebietes.
St. Georg, ein ehemals abgelegener Hof, sowie die Ammerhöfe, mehrere südlich des Ortes in loser Anordnung liegende hauptsächlich landwirtschaftliche Anwesen, wurden im Zuge der Gemeindereform Bayerns 1978 Teil des Gemeindegebiets.
Peißenberg besitzt ein Bergwerksmuseum, das an die Zeit der Pechkohleförderung erinnert. Man kann im Zuge des Museumsbesuchs auch einen alten Stollen besuchen.
In Peißenberg befindet sich die mittelalterliche Kapelle St. Georg, die sich in Privateigentum befindet, aber besichtigt werden kann; hierzu frage man am Bauernhof St. Georg nach dem Schlüssel.
Weiterhin gibt es die Tiefstollenhalle, ehemals Arbeitshallen des Peißenberger Bergwerks, die nach ihrem Umbau als Veranstaltungshalle verwendet wird.
An der Bundesstraße befindet sich auch das Schiefe Haus. Es wurde von einem Bergmann auf einem Moorgebiet gebaut, weswegen es sich im Laufe der Zeit neigte, sodass der Besitzer alle zehn Jahre die Böden begraden musste. Heute ist das Moor trockengelegt worden; in seinem jetzigen Neigungswinkel wird das Haus verbleiben.
Der Bergwerksgedenkverein hat eine Kapelle auf dem Guggenberg zum Gedenken der Bergleute errichtet. Der Altar der Kapelle ist ein ehemaliger Bergwerkshunt. Die Kapelle heißt Knappengedächtniskapelle, oder inoffiziell Guggenbergkapelle; es führen einige Fußwege zu ihr den Berg hinauf.
Die Pechkohle-Bergehalde diente in den 60er Jahren als Kulisse für mehrere Außendrehs der Fernsehserie Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion
Verliehen im Jahr - Person (Beruf)
Alexander Dobrindt (* 7. Juni 1970), seit Februar 2009 Generalsekretär der CSU
Carl Spitzweg (1808–1885), Maler; er fasste bei einem Kuraufenthalt in Bad Sulz endgültig den Entschluss Maler zu werden.
[Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Peißenberg (2012)
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