Bergmann

Zunftwappen
Zunftwappen

Bergmann (auch Bergarbeiter, Knappe, Minenarbeiter und Kumpel) ist die Berufsbezeichnung für einen Menschen, der in einem Bergwerk Rohstoffe fördert. Es gibt sowohl unter- als auch übertägigen Bergbau, die Bezeichnungen dafür sind Tiefbau und Tagebau.

 

Berufsbild

 

In den Industrieländern Europas und Nordamerikas ist der Beruf des Bergmanns seltener geworden, weil die Fundstätten für Rohstoffe weitgehend ausgebeutet sind und die aufwendig zu erschließende Lagerstätten die Ausbeutung derzeit unwirtschaftlich machen. Das hauptsächliche Bergbauprodukt des 19. und 20. Jahrhunderts, die Kohle, ist für die Energieerzeugung in Schiffen, Eisenbahnen, Elektrizitätswerken und Heizungen nachhaltig durch Erdöl und Erdgas verdrängt worden. Auch Salz wird heute aus Kostengründen seltener in Kalibergwerken abgebaut und überwiegend aus Meerwasser oder Sole gewonnen. In den Anfängen der Erdölproduktion wurde von Ölmuckeln noch Ölsand im Bergbau gewonnen. Dessen Abbau wurde in Deutschland 1963 eingestellt.

 

Geschlecht

 

Aufgrund der schweren körperlichen Arbeit, die diese Tätigkeit erfordert, waren und sind die Mehrheit der Bergarbeiter unter globaler und historischer Betrachtung Männer. Jedoch wurden auch schon immer Kinder und zum Teil Frauen für diese Tätigkeiten eingesetzt, weil sie einerseits billigere Arbeitskräfte waren bzw. sind und andererseits aufgrund ihrer geringeren Körpergröße besser in enge und kleine Stollen einfahren konnten. Heute gibt es unter anderem in Lateinamerika Frauen und Kinder, die unter Tage arbeiten. In Europa gab es bis Mitte des 19. Jahrhunderts Bergarbeiterinnen. Später wurde die Arbeit der Frauen im Bergbau verboten.

 

Semantik des Wortes „Kumpel“

 

In der Bergmannssprache wird regional der Begriff Kumpel als Synonym für „Bergmann“ gebraucht.[6] Außerhalb dieser spezifischen Bedeutung wird das Wort im allgemeinen Sprachgebrauch als freundschaftliche Kennzeichnung im Sinne von Kamerad, „netter Kerl“ oder „Freund“ genutzt. Er leitet sich von Kumpan bzw. Kompagnon ab. Dieses Wort bezeichnet ursprünglich jemanden, mit dem man sein Brot teilt (lateinisch: *companio).

 

Anmerkungen/Einzelnachweise

  1. Underground Work (Women) Convention 1935 Internationale Arbeitsorganisation abgerufen am 27. Januar 2010

  2. EuGH, Urteil vom 1. Februar 2005 - C-203/ 03

  3. Bundestags-Drucksache 16/11622

  4. a b Hans-Jürgen Leersch: Frauen dürfen unter Tage arbeiten, abgerufen am 13. Oktober 2010

  5. Underground Work (Women) Convention, 1935 Convention denounced Kündigung des Abkommens, abgerufen am 24. Januar 2010

  6. Duden, Deutsches Universalwörterbuch : das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache mit mehr als 500000 Anwendungsbeispielen sowie Angaben zu Rechtschreibung, Aussprache, Herkunft, Grammatik und Stil ; rund 150000 Stichwörtern und Redewendungen ; übersichtlichen Kastenartikeln mit praktischen Hinweisen zum angemessenen Wortgebrauch / hrsg. von der Dudenred.; 6., überarb. und erw. Aufl.; Mannheim ; Leipzig ; Wien ; Zürich : Dudenverl 2007; S. 376, ISBN 978-3-411-05506-7, ISBN 3-411-05506-5, ISBN 978-3-411-71423-0, ISBN 3-411-71423-9

[Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bergmann (2012)]

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Cold Case: Agnes Doschek

 

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